Mit der Neuregelung der Lkw-Abfertigung in Altenberg wird die B170 wieder zu einer ganz normalen Bundesstraße.

Von Maik Brückner

 
 

Der Grenzübergang Altenberg ist ab sofort für den normalen grenzübergreifenden Schwerlast-Verkehr gesperrt. Nur Unternehmen aus den Landkreisen Weißeritzkreis, Sächsische Schweiz und Freiberg dürfen ihn passieren. Vorausgesetzt, sie erfüllen zwei Bedingungen: Zum einen müssen die Lkws in den drei genannten Kreisen angemeldet sein. Und zum anderen brauchen die Firmen eine Genehmigung, die das Bundespolizeiamt erteilt, erklärt deren Sprecher Torsten Henkel. Er widersprach damit der Auffassung des Landratsamtes, wonach Firmen keine Genehmigungen mehr bräuchten.

Bisher benötigen Unternehmen der Region eine Sondergenehmigung vom Landratsamt, um die Grenze überhaupt ansteuern zu dürfen. Denn die B170 zwischen Possendorf und Zinnwald wurde im Dezember 2006 für Lkw, die schwerer als 7,5 Tonnen sind, gesperrt. Dieses Verbot wird nun im Gegenzug zur Neuregelung an der Grenze aufgehoben. Vizelandrat Thomas Rechentin (CDU) kündigte an, dass das die Tonnagebegrenzungs-Schilder entlang der B170 demnächst abgeschraubt werden. Das Landratsamt plädiert aber dafür, dass das an der A17-Ausfahrt Dresden-Südvorstadt/Bannewitz bleibt und eins kurz nach Altenberg aufgestellt wird, um die Lkw-Fahrer über die Tonnagebegrenzung am Grenzübergang zu informieren. Dafür bräuchte das Landratsamt aber noch die Zustimmung vom Regierungspräsidium Dresden.

Die Unternehmen in der Region dürften die Neuregelung genauso begrüßen, wie die in Reichstädt ansässige Spedition Schaumberger: „Wir haben das wohlwollend zur Kenntnis genommen“, sagt Carla Lange, Leiterin der Betriebstätte. Sie hofft, dass auch ihre Firma davon profitiert, da ihre acht Lkws zwar von Reichstädt operieren, aber wegen der in Bayern ansässigen Muttergesellschaft mit dem Kfz-Zeichen TIR unterwegs sind.

 
 

Auch die Schmiedeberger Gießerei, die in Teplice (Teplitz) Gussteile veredeln lässt und über Altenberg nach Österreich und in die Schweiz ein- und ausführt, begrüßt die Entscheidung. „Für uns wird sich aber dadurch nicht viel ändern“, sagt Geschäftsführer Andreas Mannschatz und verweist auf die Sondergenehmigung, die seine Firma bisher beim Landratsamt beantragt hatte.

Doch nicht nur die Wirtschaft, auch Landrat Bernd Greif (CDU) begrüßte die Neuregelung. Er bezeichnete sie als „tragfähige Lösung“. Gerade der Wirtschaft in der Region werde das entgegenkommen. Ähnlich sieht das auch Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler) und Andreas Warschau, Sprecher der Bürgeriniative „Lebenswertes Erzgebirge“. „Ich finde das in Ordnung“, sagt Warschau. Zwar war die Sperrung des Übergangs für den internationalen Schwerlastverkehr eine Hauptforderung der Initiative: „Prinzipiell waren wir aber nur gegen den Transitverkehr.“ Kirsten indes hofft, dass die Speditionen nun nicht versuchen, über die Hintertür die Regelung zu umgehen und Scheinfirmen in der Region gründen. Außerdem will er keine Gefahrguttransporte mehr am Grenzübergang in Altenberg haben.